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Auf Einladung der Kreis FWG erfolgte eine Besichtigung des innovativen Wärmeversorgungsprojektes in Marienthal. Dort waren in der Flutkatastrophe nahezu alle Häuser überflutet und schwer beschädigt worden. Nahezu alle Häuser waren bis ins erste Stockwerk überflutet gewesen. Über 90% der Häuser hatten bis dahin eine Ölheizung, erläuterte der „Dorfkümmerer“ Rolf Schmitt.
Im Rahmen des Wiederaufbaus im Ahrtal wurden vergangenes Jahr 33 Haushalte an ein rund ein Kilometer langes Nahwärmenetz angeschlossen. Die Gesamtinvestition beträgt 2,1 Mio. Euro; die förderfähigen Gesamtausgaben werden zu 50 Prozent durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bezuschusst. Betreiberin ist die eegon Eifel Energiegenossenschaft eG, die rund 1 Mio. Euro in das Projekt investierte. Derzeit erfolgt die Wärmeerzeugung ausschließlich mit Holzpellets. In Vorbereitung ist die Unterstützung mittels Solarthermie.
Mit einem 15 cbm großen Pufferspeicher wird überschüssige Wärme aus Solarthermie und Pelletheizung aufgenommen und für eine längere Zeit gespeichert. Dadurch lassen sich Temperaturschwankungen schnell ausgleichen. Die Pelletheizung muss nicht für jeden kleinen Warmwasserbedarf anspringen. Das spart Heizkosten und schont die Heizung. Ein Leuchtturmprojekt für einen nachhaltigen Wiederaufbau im Ahrtal.
Die Kreisfraktion der FWG hatten hierzu in 2021 einen Antrag auf Kreisebene gestellt. Er wurde mit nur einer Gegenstimme positiv entschieden: „Angestrebt wird eine komplette Energieversorgung (Strom, Wärme, Verkehr, Industrie) mit 100% Erneuerbaren Energien, eine Land- und Forstwirtschaft, die keine Emissionen mehr befördert, ergänzt durch eine emissions- und abfallfreie Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass Heizungen nicht mehr auf Basis von Erdöl und Erdgas betrieben werden. Nahwärmenetze, Solaranlagen mit Speichermöglichkeiten, Stromversorgung mit Ökostrom und neue Antriebe bei der Verkehrsinfrastruktur sind das Ziel.“
In Sinzig wird derzeit eine Machbarkeitsstudie für eine nachhaltige Nahwärmeversorgung des Schulzentrums erstellt. Dieses soll auch die Erzeugung des benötigten Stroms durch eine eigen PV-Anlage umfassen.