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80 Experten haben in Dümpelfeld über den Hochwasserschutz diskutiert, berichtet die Rhein-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 29.12.2022. Fazit: „Hochwasserschutz erfordert Geduld und Geld“. Geduld wurde von den Betroffenen im Ahrtal bereits seit Jahren, insbesondere nach dem Hochwasser 2016, aufgebracht. Damals hieß es, die Ursachen der Katastrophe werden systematisch untersucht und Vorsorgemaßnahmen umgesetzt, damit sich dieses Ereignis nicht wiederholt. Fünf Jahre später, am 14./15.Juli 2021 hat uns die katastrophale Flutwelle mit vielen Opfern und den gigantischen Zerstörungen vor Augen geführt, dass verantwortliche Entscheidungsträger und Behörden die vorhandene Gefahr von Starkregenereignissen völlig unterschätzt haben.
Dabei bietet beispielsweise das Land Sachsen eine Blaupause, wie systematischer Hochwasserschutz umzusetzen ist. Dort gab es 2002 die bisher größte Hochwasserkatastrophe. Im kurzen Abstand folgten 2006, 2010 und 2013 weitere Hochwasser. Innerhalb von 10 Jahren wurden dort 749 Projekte zum Hochwasserschutz realisiert. Für den Schutz seiner Bürger hat das Land 3 Milliarden Euro investiert.
Im Ahrtal gab es seit 2010 mindestens vier extreme Starkregenereignisse. Als elementare Vorsorgemaßnahme wurde seitdem von vielen Experten die Rückhaltung der Niederschläge auf den land- und forstwirtschaftlichen Flächen gefordert. Damit nicht wieder bei Starkregenereignissen die Wassermassen ungebremst in die Bäche und Zuläufe der Ahr strömen. Solche Rückhaltemaßnahmen in der Fläche können und müssen rasch erfolgen. Im Einzugsgebiet der Ahr sind rund 80% land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Wenn das Wasser dort zurückgehalten wird, muss es in seinem weiteren Lauf nicht mehr gefürchtet werden. Die Maßnahmen lassen sich günstig und zeitnah umsetzen. Hiermit muss jetzt unverzüglich begonnen werden, um die Menschen und ihr Hab und Gut im Ahrtal vor der stetig vorhandenen Gefahrenlage künftiger Starkregenereignisse zu schützen!
Reiner Friedsam