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Corona hat alles verändert. Gravierend wirkt sich die Pandemie auch auf den Schulbetrieb aus. Jeder ist froh, wenn überhaupt Unterricht in Form von Homeschooling stattfindet. In vielen Familien führt die aktuelle Situation zu massiven Problemen. Aufgrund unzureichender Kapazitäten des Bildungsservers kann der videogestützte Unterricht für viele Schüler nur in geringem Umfang angeboten werden. Laut einer Handreichung des Ministeriums sollen Videokonferenzen möglichst auf 3×30 Minuten pro Woche in den Hauptfächern reduziert werden und auf lediglich 1×30 Minuten in den Nebenfächern. Lange Lehrgespräche und Lehrervorträge sind zu vermeiden aufgrund der knappen Ressource „Videokonferenz“. Damit geht für viele Schülerinnen und Schüler die besonders wichtige Tagesstruktur verloren. Während aufgrund der Neugierde die Motivation in den ersten Tagen des Shutdown noch vorhanden war, lässt diese mittlerweile zunehmend nach. Lernbereitschaft und Wille lassen nach und die Eltern sind oftmals mit der nicht einfachen Situation überfordert.
Aber auch für die Rückkehr in den Präsenzunterricht ist noch vieles zu tun. Denn fast jede zweite Schule in Rheinland-Pfalz ist nicht ausreichend ans schnelle Internet angebunden so die aktuellen Zahlen die vom Bildungsministerium auf Anfrage zur Verfügung gestellt wurden. Dies ist jedoch Vorrausetzung zur Bewilligung der Mittel aus dem Digitalpakt Schule. Nur wenige haben die für digitalen Unterricht ausreichende Breitbandanbindung von 1 Mbit pro SchülerIn. Von den bereitgestellten 241 Millionen Euro seien von den Schulträgern erst 75 Millionen beantragt. Davon wurden bislang 31 Millionen Euro (13% der verfügbaren Mittel) bewilligt heißt es. Der Digitalpakt Schule war bereits 2019 von Bund und Länder aufgelegt worden, um den Ausbau der Schulen voran zu bringen. Als Hauptursache für das schleppende Verfahren wird von vielen der als kompliziert beschrieben Antragsprozess bemängelt. Jede Schule sollte einen eigenen Medienentwicklungsplan erstellen, als Voraussetzung für die Bereitstellung der finanziellen Mittel. Zu Recht erfolgte der Ruf der Lehrkräfte nach Unterstützung für diese zeitaufwendige zusätzliche Aufgabe. Wie es zuletzt hieß, sei aufgrund der Corona-Krise das Antragsverfahren vereinfacht worden. Am Ende tritt dieses Dilemma unsere Zukunft, nämlich die Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrkräfte, die momentan oftmals mit viel Idealismus und Engagement sich bemühen, einen unter diesen Voraussetzungen bestmöglichen Unterricht den Kindern bieten zu können. „Hier sind das Ministerium und alle zuständigen Stellen gefordert, die Digitalisierung für unsere Kinder und Lehrkräfte mit konkreten und unbürokratischen Hilfestellungen zu unterstützen“ fordert Landtagskandidat Reiner Friedsam.