Diese Webseite verwendet Cookies
Seit über 15 Jahren steht der erforderliche Neubau des Feuerwehrgerätehaus in Sinzig zur Diskussion. Der Leidensdruck und Frustration der Kameradinnen und Kameraden hinsichtlich der räumlichen Verhältnisse wurde schließlich so groß, dass man beispielsweise mittels Präsenz der Feuerwehrfahrzeuge vor Sitzungen auf dem Kirchplatz und Brandbriefen der Notwendigkeit mehr Nachdruck verlieh. Denn bei mittlerweile jährlich bis zu 180 Einsätzen werden die Ehrenamtlichen extrem stark gefordert.
In den Jahren 2014 bis 2016 erfolgte die erste Vorplanung für eine neue Bleibe. Im Bestreben hinsichtlich der Kostenreduzierung gab es Anfang 2017 hierzu den fünften Vorentwurf. Bereits damals stand fest, dass Zuschussmittel vom Land, nur für 1,8 Mio. Euro anrechenbare Baukosten, lediglich ca. 600.000 Euro zu erwarten sind. Kurz zuvor, im November 2016, war im Werkausschuss über eine Umsiedlung der Stadtwerke aufgrund der über dem Gebäude verlaufenden Hochspannungsleitung beraten worden.
Am 20. Januar 2020 spricht sich der Bauauschuss einstimmig für die vorgestellte Planung mit Kosten in Höhe von 5.840.404,50 Euro aus. Im Stadtrat erfolgte nochmals eine intensive Beratung zum geplanten Neubau. Dabei stellte Ratsmitglied Reiner Friedsam (FREIE WÄHLER) die Investitionssumme durch beispielhafte Darstellung als 5,77 Euro Wertschätzung je Feuerwehrangehörige(r) pro Tag dar. Für das ehrenamtliches Engagement und die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr. Mit nur je eine Gegenstimme und Enthaltung beschloss der Stadtrat den Bau und gab damit den Startschuss für die weiteren Fach- und Detailplanungen mit einem Kostenvolumen von insgesamt mehr als 600.000 Euro frei.
Genau ein Jahr später, kurz vor der Baugenehmigung und Spatenstich, stellten jetzt GRÜNE und FDP im Stadtrat einen Antrag zur Prüfung der Verlegung der Stadtwerke in das geplante Feuerwehrgerätehaus. Eine hierfür sorgfältige, kostenaufwändige und zeitintensive Prüfung und Erarbeitung eines Alternativmodells könne zwar mögliche Einsparpotenziale aufzeigen. Dies wäre jedoch mit erheblichen Planungskosten und mindestens zwei Jahre weiterer Verzögerung verbunden, so die Stadt in ihrer Stellungnahme dazu.
So löblich das Bestreben zur Ermittlung von Einsparpotenzialen seitens der Stadtfraktionen grundsätzlich ist, stellt sich hier die Frage der Motivation zum jetzigen Zeitpunkt. Warum wurde dieser Vorschlag zur Kombination von einem Neubau von Stadtwerke und Feuerwehrgerätehaus nicht bereits zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt gestellt? Warum haben die beiden Fraktionen nicht in den vergangenen 5 Jahren ihren Einfluss auf Landesebene geltend gemacht, um die erhebliche Differenz von Förderhöhe zu den tatsächlichen Baukosten zu reduzieren? Denn ein Kredit über 5,2 Millionen ist für die Stadt kein Pappenstiel.
Das Sinzig kein Einzelfall ist mit diesem Förder- und Kostendilemma belegt die Tatsache, dass die von Reiner Friedsam aufgezeigten „5,77 Euro Wertschätzung“ bis heute bundesweit für Aufmerksamkeit in den sozialen Medien sorgen. Inzwischen haben zahlreiche Feuerwehren bei den FREIEN WÄHLERN SINZIG angefragt für weitere Detailinformationen in Sachen Neubau Feuerwehrgerätehaus.