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Nach den intensiven Regenfällen Anfang Februar stieg die Ahr erheblich an. Am Pegel Bad Bodendorf wurde ein Scheitelwert am 09.02.2024 von 2 Meter gemessen, was einem 2-jährigen Ahrhochwasser entspricht. Im Vergleich zu der Flutkatastrophe vom Juli 2021 mit damals unvorstellbaren 480 cm Pegelhöhe bestand dieses Mal noch keine Gefahr für die Bewohner in Sinzig.
Jedoch zeigte sich bei diesem Ahrhochwasser bereits deutlich die bestehende Defizite an der Ahrbrücke Kölner Straße. Hier war es 2021 zu Verklausungen gekommen, die die Ahrfluten aufstauten. Durch die reduzierte hydraulische Leistungsfähigkeit der Brücke kam es dann auch zu den verheerenden Überflutungen des Sinziger Mineralbrunnen und des Wohngebietes Am Teich/ Grüner Weg. Die Brückenpfeiler wurden bei der Flut unterspült, die Standsicherheit und Tragfähigkeit der Brücke waren gefährdet. Zur Wiederherstellung wurde der Hauptpfeiler auf der nördlichen Seite mittels massiver Steinschüttung gesichert, um die erforderlichen Sicherungsarbeiten an dem Pfeiler durchführen zu können. Mit dieser Schüttung wurden jedoch auch die beiden weiteren Flutbögen auf der nördlichen Seite abgeriegelt und damit nahezu funktionslos.
Vier Wochen nach der Flutkatastrophe wurde die, aufgrund der weiteren zahlreich zerstörten Brücken, verkehrstechnisch wichtige Brücke an der Kölner Straße in Sinzig Mitte August 2021 wieder für den Verkehr freigeben.
Jedoch die Steinschüttung, die den ohnehin knappen Querschnitt der Ahr, weiter reduzierte, blieb bestehen. In dem von Porz & Partner in den städtischen Gremien im Herbst 2022 erstmals vorgestellten Gewässerwiederherstellungskonzept, stand auf der Prioritätenliste der Rückbau dieser Steinschüttung, um die eingeschränkte hydraulische Leistungsfähigkeit der Brücke an der Kölner Straße als erste Sofortmaßnahme zu verbessern. Im März 2023 wurde das Konzept seitens der Kreisverwaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Ende 2023 hieß es, das diese Maßnahme bald vorgenommen werden solle. Getan hat sich bisher noch nichts.
Zwischenzeitlich liegen weitere Berechnungen und Abflussmodellierungen des Ingenieurbüros vor, die sehr deutlich einen Neubau der Brücke empfehlen, da insbesondere die breiten Brückenpfeiler eine erhebliche Stau- und Verklausungsgefahr darstellen. Der Ahrpegel erhöhe sich hier bei Extremhochwasser – wie 2021 – um fast 1 Meter. Spätestens mit dieser Erkenntnis sollte jetzt von allen beteiligten Behörden, insbesondere dem für die Unterhaltung der Brücke verantwortlichen Landesbetrieb Mobilität (LBM), ein Neubau der Brücke das Ziel sein. Auf meine wiederholten Hinweise und Nachfragen hieß es , das man derzeit noch weitere Untersuchungen durchführe und im Frühjahr 2024 über die Ergebnisse informieren werde und ob ein Neubau in Betracht kommt.