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Der Neubau des zweigruppigen Kindergartens in Koisdorf wird voraussichtlich im März beginnen, im Weidenweg in der Kernstadt Sinzig erfolgte vor kurzem der Spatenstich für die fünfgruppige Einrichtung. Dass die Stadt damit aber immer noch nicht genug Plätze vorhält, wurde bereits in den vergangenen Gremiensitzungen ausführlich beraten. Zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs müssen Provisorien her. Über die Standortdebatte der jüngsten Sitzung des Stadtrats, wo diese entstehen sollen, berichtet die Rhein-Zeitung.
Der Vorschlag seitens Verwaltung sieht vor, drei temporäre Gruppen an einem Standort in der Kernstadt einzurichten. Ziel ist es, das bereits ab August kommenden Jahres die Kinder dort einen Platz erhalten. Dies sei die wirtschaftlichste Lösung erläuterte Bürgermeister Andreas Geron, die drei Gruppen gemeinsam einzurichten. Allerdings überzeugte dieses Argument längst nicht alle Stadtratsmitglieder.
Der stellvertretende FWG-Fraktionschef Reiner Friedsam erinnerte daran, dass unter dem Aspekt „Kurze Beine – kurze Wege“ sich das Gremium seinerzeit für den Bau eines zweigruppigen Kindergartens in Koisdorf entschieden hatte, um so die Bedürfnisse auch in diesem Ortsteil zu decken. „Kurze Beine, kurze Wege: Das muss auch für die temporäre Lösung gelten“, plädierte Friedsam. Dem schloss sich FWG-Fraktionssprecher Friedhelm Münch auch an. „Es ist doch noch gar nicht ausgerechnet, was eine dezentrale Lösung kostenFriedhelm kosten würde“, sagte er und erinnerte ebenfalls an die damals große Ratsmehrheit für den Bau der Kita inKoisdorf, damit die Kinder vor Ort ein Angebot erhalten. Und das sei auch der Wunsch der Eltern. Jetzt nur unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu entscheiden, sei eine „knallharte Sache“, betonte Münch. Und die Kinder aus Franken und Löhndorf müssten täglich hin- und hergefahren werden, gab er zu bedenken. Dieses Problem hatten auch Norbert Fuchs (FWG) und Volker Holy (CDU) ausgemacht. Beide plädierten ebenfalls für dezentrale Provisorien. Fuchs sprach von 150 Fahrbewegungen am Tag, weil die Kinder gebracht und abgeholt werden müssten. „Außerdem ist die Pandemie noch nicht zu Ende. Wir müssen die Kinder nah im Umfeld zusammenhalten, sonst gibt es eine größere Durchmischung“,meinte der FWG-Mann. Auch Volker Holy von der CDU-Fraktion war grundsätzlich gegen eine zentrale Lösung in Sinzig. „25 Löhndorfer Kinder müssten über Jahre hinweg in die Kernstadt fahren. Kein gutes Zeichen, auch wenn der zentrale Standort in Sinzig wirtschaftlich die bessere Lösung sei. Genau aus diesem Grund sprach sich die SPD wiederum für die Variante in der Kernstadt aus. Schließlich gebe es für das Provisorium kaum Zuschüsse, so Fraktionschef Hartmut Tann. „Wir haben den Haushalt sehr im Blick und können uns der zentralen Lösung in Sinzig anschließen“, sagte er.
Kritik am Land hagelte es von Karl-Heinz Arzdorf, Sprecher der CDU-Fraktion. „Es lässt uns hier im Regen stehen, und vom Kreis gibt es nur einen geringen Anteil“, führte er aus. „Wir gelangen an die Grenzen der Belastbarkeit. Das Land beschließt ein Gesetz, und wir müssen die Räume vorhalten“, monierte er. Außerdem forderte er angesichts fehlender Kita-Plätze in Sinzig ein Gesamtkonzept. „Hier muss mehr auf den Tisch“, betonte Arzdorf. Das sahen die Fraktionssprecher der Grünen und FDP ebenso. Und das auch für Franken und Löhndorf. Das jedenfalls mahnte Franz Hermann Deres von der CDU-Fraktion an. Er brachte deshalb zusätzlich den Antrag ein, die die Verwaltung zu beauftragen, mit den dortigen Betriebsträgern nach Lösungen zur Deckung desVerwaltung des kurzfristigen Bedarfs zu suchen. Dies sei nur umsetzbar, wenn im Haushalt entsprechende Mittel verfügbar sind. Sonst habe das keinen Sinn, führte Geron dazu aus. Der Antrag wurde bei zehn Enthaltungen einstimmig beschlossen. Das Gremium sprach sich mehrheitlich für das zentrale Provisorium für drei Kita-Gruppen in der Kernstadt aus.